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Professor Heininger leitet Krankenhaushygiene

Seit Januar leitet Professor Dr. med. Alexandra Heininger die Stabsstelle Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Mannheim.

Interview

Frau Professor Heininger, was waren Ihre ersten Eindrücke in der UMM?

Zunächst hat mich tief beeindruckt, was meine neuen Kolleginnen und Kollegen vom Team der Stabsstelle Krankenhaushygiene leisten. Eine so enorme Einsatzfreude und ausgeprägte Identifikation mit dem Haus habe ich noch in keiner anderen Klinik erlebt. Dann hat der Wasserschaden, wegen dem wir eine unserer Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte vorübergehend geschlossen haben, viel Aufmerksamkeit gebunden. Dabei war ich dankbar dafür, wie umgehend und konsequent gehandelt wurde: Alle Verantwortlichen haben an einem Strang gezogen, um diese potenziell kritische Situation schnellstmöglich auszuräumen – was dann auch gelungen ist. Darin zeigt sich die Haltung, die mich bewogen hat, hier an die UMM zu kommen: Ich bin überzeugt, dass man gemeinsam durch schnelles und entschlossenes handeln auch schwierige Situationen gut meistern und für Patientensicherheit sorgen kann. Ein aufrichtiges Bekenntnis zum eigenen Haus, solide Detailarbeit und Transparenz im Umgang mit offenen Fragen sind die Grundlage.

Was haben Sie sich für die nächste Zeit vorgenommen?

Ich werde mich weiter darum bemühen, die Vielfalt der verschiedenen Bereiche  in der UMM kennen- und verstehen zu lernen. Damit meine ich technische und bauliche Strukturen aber ganz besonders auch die Arbeitsabläufe der Beschäftigten in den Kliniken. In die Bereiche hineinzuschauen und zu verstehen, wie sie „ticken“ ist die Voraussetzung für eine lebendige, praxisnahe Hygiene, die mein Ziel ist. Es gibt im Haus bereits einige wichtige Einrichtungen wie die regelmäßigen Jour-fixe-Termine mit den Kliniken oder auch erfolgreiche Maßnahmen wie die Aktion Saubere Hände. Diese Punkte will ich mit meinem Team fortführen und intensivieren. Um eine optimale Patientensicherheit zu erreichen, müssen wir unsere Infektionspräventionsmaßnahmen gemeinsam weiter fortentwickeln und uns dazu eng orientieren an den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert-Koch-Instituts. Damit wir herausfinden, wo wir schon gut sind und wo es noch Luft nach oben gibt, will ich die Referenzwerte des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) mit unseren Daten in Beziehung setzen. Um die Hygiene noch stärker in der Organisation zu verankern, sollten wir weiter regelmäßig Mitarbeiter aus allen klinischen Bereichen qualifizieren, unter anderem durch Kurse für Hygienebeauftragte in der Pflege, durch Auffrischungskurse für Ärzte sowie durch eine eigene Facharztweiterbildung für Hygiene- und Umweltmedizin. Damit wir die höchstmögliche Sicherheit für Patienten erreichen, sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert: Gelebte Hygiene gelingt nur gemeinsam!

Über

Prof. Dr. med. Alexandra Heininger (57) bringt viel Erfahrung als Intensivmedizinerin mit.

Die Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin war viele Jahre leitende Oberärztin der operativen Intensivmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Gleichzeitig legte sie schon früh einen Schwerpunkt auf Infektiologie und Infektionsprävention, so reicht ihre Zusammenarbeit mit dem Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen am Robert-Koch-Institut zurück bis ins Jahr 1998.

Seit 2001 war sie am Universitätsklinikum Tübingen als Hygienebeauftragte Ärztin tätig. 2007 habilitierte sie mit einer Arbeit zur molekularbiologischen Diagnostik der Sepsis bei Intensivpatienten. 2013 wechselte sie in die Sektion Krankenhaus- und Umwelthygiene des Universitätsklinikums Heidelberg, wo sie 2017 ihre zweite Facharztweiterbildung in Hygiene und Umweltmedizin abschloss.

Seit Januar leitet sie die Stabsstelle Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Mannheim. Zeitgleich mit ihrem Wechsel an die UMM wurde sie auf fachliche Empfehlung hin in die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert-Koch-Instituts berufen.


Aus der UMMsicht, Januar/Februar 2020